BBU Marktmonitor 2020 – weiterhin moderate Mietenentwicklung in Brandenburg und im OSL-Kreis – der Vergleich der Haushaltseinkommen mit den Mieten relativiert manches wieder

Der Marktmonitor des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU) liefert jedes Jahr fundierte Informationen zur aktuellen Situation der Wohnungswirtschaft in Berlin und im Land Brandenburg. Mit der Fortschreibung von grundlegenden wohnungswirtschaftlichen Basisdaten verfügt der BBU aufgrund des hohen Marktanteils der erfassten Wohnungen über die umfassendste Datensammlung dieser Art in der Region Berlin-Brandenburg.

Günstiges Mieterland Brandenburg, günstiger Landkreis OSL

Die divergierenden Bestandsmieten in den verschiedenen Regionen und Teilmärkten des Landes Brandenburg werden stark durch die jeweilige Entfernung und Anbindung an Berlin, die heterogene wirtschaftliche Entwicklung in diesen Städten und die damit verbundene unterschiedliche Nachfragesituation beeinflusst. Während sich die Nettokaltmieten in lediglich vier an Berlin angrenzenden Städten nahe oder über dem Berliner Niveau bewegen, sorgen der Angebotsüberhang und die geringere Nachfrage in den berlinfernen Regionen in vielen brandenburgischen Gemeinden für weitaus niedrigere Mieten. Die Differenz des Mietendurchschnitts bei den Brandenburger Mitgliedsunternehmen des BBU (5,26 €/m²) im Vergleich zu den Berliner Wohnungsunternehmen (6,29 €/m²) von zuletzt 16 % zeigt einmal mehr, wie günstig Mietwohnen nach wie vor in Brandenburg ist.

Die durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete in Brandenburg lag Ende 2019 bei den dort ansässigen BBU-Mitgliedsunternehmen mit einem erfassten Bestand von rund 268.000 Wohnungen bei 5,26 €/m². Das waren 12 Cent bzw. 2,3 % mehr als im Vorjahr. Die regionalen Unterschiede bei der Miete prägten sich jedoch weiter aus. Während die durchschnittliche Nettokaltmiete in den Städten des Berliner Umlands bei 5,82 €/m² (+2,6 %) lag, waren es im weiteren Metropolenraum nur 4,92 € (+1,9 %). Im Vergleich zu den Mieten der BBU-Mitgliedsunternehmen in Berlin (6,29 €/m²) wohnt es sich im Berliner Umland rund sieben, im weiteren Metropolenraum sogar knapp 22 % günstiger.

Nettokaltmieten in der Hälfte der Landkreise / kreisfreien Städte unter 5,00 €/m², im OSL-Kreis sogar nur 4,72 €/m²

Insbesondere in berlinferneren Teilen des Landes Brandenburg lagen die Nettokaltmieten im Bestand der Mitgliedsunternehmen des BBU noch unter der Marke von 5,00 €/m². Dazu zählte zum Jahresende 2019 die Hälfte der 18 Landkreise und kreisfreien Städte. Besonders günstig wohnt es sich in der Prignitz mit zuletzt durchschnittlich 4,50 €/m², in den Landkreisen Elbe-Elster (4,71 €/m²) und Oberspreewald- Lausitz (OSL) sowie Ostprignitz-Ruppin (jeweils 4,72 €/m²), aber auch in Spree-Neiße (4,85 €/m²) und Märkisch-Oderland (4,99 €/m²). Selbst in den großen kreisfreien Städten Frankfurt (Oder) (4,94 €/m²), Cottbus und Brandenburg an der Havel (jeweils 4,96 €/m²) wurde die Fünf-Euro-Marke noch nicht überschritten.

Bei uns kann sich Wohnen jeder leisten, ist das vorrangig erklärte Ziel der Kommunalen Wohnungsgesellschaft mbH Senftenberg (KWG). Im Fokus steht dabei die Sanierung und Modernisierung des vorhandenen umfangreichen Wohnungsbestandes zu sozialverträglichen Mieten für breite Bevölkerungsschichten. Im Zusammenwirken mit den Kooperationspartnern engagiert sich die KWG dafür, dass ihre Standorte Senftenberg, Großräschen, Schipkau, Schwarzheide und Ortrand lebenswerte Städte für alle sind und es auch bleiben. Die KWG alleine hat aktuell einen Leerstand von fast 1.000 Wohnungen in ihrem Bestand zu verkraften; es sind also genügend Wohnungen zum Vermieten da.

Im Vergleich zur durchschnittlichen Nettokaltmiete für vermietete Bestände in Brandenburg in Höhe von 5,26 €/m² wurden im Jahr 2020 von der KWG verschiedenste Wohnungen von 3,50 €/m² bis ca. 7,00 €/m² und durchschnittlich zu 4,76 €/m² vermietet. 108 Wohnungen waren mit einer Mietpreis- bzw. Belegungsbindung des Landes Brandenburg aus der Förderung sozialer Wohnungsbau versehen. Auch die nicht mietpreisgebundenen Wohnungen sind im Verhältnis sehr günstig.

Haushaltseinkommen in OSL liegt über dem Durchschnitt der berlinfernen Regionen

Die Einkommenssituation zählt neben der Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung zu den relevanten Faktoren der Wohnungsnachfrage. Dabei stellt das mittlere monatliche Haushaltsnettoeinkommen, einen geeigneten Indikator dar, um die Einkommenssituation der Privathaushalte realitätsnah darzustellen.

Das mittlere monatliche Haushaltsnettoeinkommen auf Basis des Mikrozensus lag im Land Brandenburg im Jahr 2019 nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg bei 2.250 €. Damit liegt das Land Brandenburg immer noch oberhalb des mittleren Haushaltsnettoeinkommens von Berlin von zuletzt 2.175 €.

Die Menschen im Berliner Umland verfügen im Schnitt über 500 Euro mehr im Geldbeutel als die Einwohner des weiteren Metropolenraums. Im Schnitt beträgt das Haushaltsnettoeinkommen in den berlinnahen Regionen 2.575 € und liegt somit über dem Brandenburger Mittel. In den berlinfernen Regionen kommen die Haushalte auf im Mittel 2.075 €. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz liegt dabei mit 2.100 € etwas über diesem Durchschnitt. Interessant wird es, wenn man die Mieten daneben legt.

Im Land Brandenburg waren 37,0 % aller Haushalte den mittleren Einkommensgruppen zuzuordnen. Dabei wiesen neben Potsdam Brandenburg an der Havel, Oberhavel und Barnim mit rund 35 % die niedrigsten Anteile auf. Besonders hoch war der Anteil mittlerer Einkommensgruppen in Elbe-Elster, der Prignitz und Oberspreewald-Lausitz mit jeweils über 40,0 %.