Infrastrukturwandel und Stadtumbau – Wasserverband und Wohnungsgesellschaft sitzen in einem Boot

Der Verbandsvorsteher des Wasserverbandes Lausitz (WAL) Dr. Roland Socher und der Geschäftsführer der Kommunalen Wohnungsgesellschaft mbH Senftenberg (KWG) Roland Osiander setzten sich im Rahmen einer bewährten Zusammenarbeit mit den Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung und den damit verbundenen Aufgaben auseinander.

Die Firmenleiter tauschten sich über die neuen Zahlen der Einwohnerentwicklung im Landkreis OSL und die Prognose bis 2030, die Bestandsentwicklung, notwendige Investitionen und Perspektiven im Stadtumbau sowie die Auswirkungen auf den vorhandenen Bestand der Trink- und Abwasserleitungen aus.

Demnach sinkt die Einwohnerzahl im Einzugsgebiet der KWG auch weiterhin, allerdings nicht mehr so stark wie noch vor 20 Jahren. Eine generelle Trendumkehr ist durch Heimkehrer, vermehrter Geburten und Asylbewerber im Gegenzug zum Sterbeüberschuss, der Altersstruktur geschuldet, auf lange Sicht (auch über 2030) hinaus allerdings nicht zu erkennen.

Ein weiteres wichtiges Thema war der notwendige Abriss von bisher 4.210 Wohnungen im KWG-Bestand. Trotz Rückbau betrug der Leerstand Ende 2019 noch 12,7 % und verursachte damit der KWG erhebliche zusätzliche Kosten und Aufwendungen. Der weiterhin notwendig erscheinende Abriss führt insbesondere im Abwasserkanalnetz zu Mehraufwendungen. Mit den längeren Verweilzeiten des Abwassers steigen Geruchsbildung und Korrosion im Leitungsnetz, zusätzliche Spülungen sind notwendig. In Teilbereichen werden durch Sanierung und Neubau die Abwasserkanäle den neuen Gegebenheiten angepasst.

Die kommunalen Unternehmen sind vom anhaltenden Bevölkerungsrückgang wirtschaftlich erheblich betroffen. Insofern ist eine enge Abstimmung der Investitionstätigkeit der Unternehmen von größter Bedeutung.