Der Aufsichtsrat der Kommunalen Wohnungsgesellschaft mbH Senftenberg (KWG) beschloss in seiner Sitzung am 14.12.2022 die Grundsätze der Unternehmenstätigkeit und die Budgetplanung 2023 / 2024.
Die allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Deutschland, Europa und auch global haben massive Auswirkungen auf das zukünftige Tätigwerden der KWG.
Neben den das Unternehmen seit vielen Jahren begleitenden Herausforderungen des regionalen wirtschaftlichen und demografischen Wandels, verbunden mit einem starken Bevölkerungsrückgang, treffen die allgemein anwachsenden Kosten, die enorm steigenden Energiepreise, die sich immens erhöhenden Baukosten und die Lieferengpässe das Unternehmen voraussichtlich kurz- bis mittelfristig besonders stark.
Große Sorge bereitet uns das durch die erheblichen Energiepreissteigerungen aus den Fugen geratene Gleichgewicht zwischen den vom Mieter geleisteten Betriebskostenvorauszahlungen und die an die Versorgungsunternehmen zu zahlenden Abschläge bzw. Rechnungen.
Inwieweit durch erhöhte Nachzahlungsforderungen Zahlungsausfälle drohen, lässt sich noch nicht konkret bewerten. Durch ein sensibilisiertes Forderungsmanagement werden wir hier in den nächsten Jahren gegenwirken.
Die Planungen der Investitionsbudgets 2023 / 2024 erfolgen so flexibel, dass ggf. mit Streichungen und Budgetverschiebungen möglichen unvorhergesehenen Kostensteigerungen aktiv entgegengewirkt werden kann – Motto: „Fahren auf Sicht”.
Bei Abwägung der Risiken und einem risikoorientierten Planungsansatz mit der Zielstellung den Liquiditätsstand zu stabilisieren, werden im Jahr 2023, je nach Szenario, so Investitionen in einer Spannbreite von 7,5 Mio. EUR bis 12,5 Mio. EUR möglich.
Aus dieser Spannweitenbetrachtung heraus, ergibt sich für die Investitionsplanung eine deutlich stärkere Priorisierungs- und Fokussierungsnotwendigkeit.
Die für uns größte Priorität hat das Erfüllen unserer Instandhaltungs-, Instandsetzungs- und Verkehrssicherungsverpflichtungen sowie die Sicherstellung des Vermietungsgeschäftes (Wohnungsherrichtungen etc.). Insgesamt planen wir in den Jahren 2023 und 2024 mit jeweils ca. 5,9 Mio. EUR/Jahr für unseren Gesamtbestand.
Bei einem Ansatz des unteren Schwellenwertes in Höhe von 7,5 Mio. EUR bleiben so noch 1,6 Mio. EUR für weitere Investitionen. Hier richten wir den Fokus ausschließlich auf unser großes Zukunftsprojekt, die bereits begonnene Sanierung der Johannes-R-Becher-Straße 7 – 11 in Senftenberg.
Aktuell gibt es erste Anzeichen (gute Rücklaufquote bei der Anpassung der Betriebskostenvorauszahlungen, den tatsächlichen Kostenentwicklungen und auch die in Aussicht gestellten weiteren politischen Rettungsschirme), dass wir sehr wahrscheinlich nicht am unteren Schwellenwert agieren müssen und weitere Investitionen im Jahr 2023 erfolgen können.
In drei Etappen werden wir, wenn möglich, weitere Maßnahmen zur Umsetzung freigeben. Auch hier stehen zunächst wichtige Zukunftsprojekte im Fokus: der Beginn der umfangreichen Sanierung des Objektes Karl-Marx-Straße 7 in Großräschen, eine weitere Maßnahmenaufstockung bei der Johannes-R-Becher-Straße 7 – 11 in Senftenberg, die Fertigstellung des Quartiers Laugk/Rathenaustraße in Senftenberg, die Fassadensanierung und der Balkonanbau in der Grenzstraße 7 – 11 in Ortrand sowie die Außenanlagenaufwertung an zwei Objekten in Schwarzheide.
Der Rückbau der Johannes-R-Becher-Straße 46 – 52 in Senftenberg mit 32 Wohnungen soll im Jahr 2023 planmäßig erfolgen.
Die Anforderungen an den Vermieter sind und bleiben hoch. Das Unternehmen reagiert zielgerichtet auf die sich stellenden Themen und nutzt die Entwicklungsmöglichkeiten und Zwänge um die Zukunft aktiv zu gestalten.
