KWG und Pro Ars Lausitz eröffneten die 4. gemeinsame Ausstellung

„Entfalte die Schwingen dem Sommer zu“ Christine Przybilski und Barbara Seidl-Lampa – Juni bis September 2024

Am 5. Juni 2024 eröffnete die Kommunale Wohnungsgesellschaft mbH Senftenberg (KWG) und der Kunstverein Pro Ars Lausitz e. V. unter dem Titel „Entfalte die Schwingen dem Sommer zu“ die vierte gemeinsame Ausstellung mit Künstlern aus der Region im Bürogebäude der KWG in der Hörlitzer Straße 34 in Senftenberg.

Nach der Ausstellung „Zwischen Himmel und Erde“ mit den Künstlerinnen Ines Margret Lenke und Franka Just, werden nun Arbeiten von zwei Künstlerinnen gezeigt, deren Werke in einem interessanten Dialog zueinanderstehen, Christine Przybilski aus Senftenberg und Barbara Seidl-Lampa aus Ruhland.

Hans-Peter Rößiger in seiner Laudation zur Ausstellung sowie den Künstlerinnen: Dem Vers „Entfalte die Schwingen dem Sommer zu” folgend werden thematische Arbeiten der Malerei und Metallgestaltung gezeigt. Interessant ist das Zusammenspiel dieser beiden unterschiedlichen Kunstformen, die doch ein Miteinander künstlerischen Ausdrucks finden. Sind es bei der Metallgestalterin Christine Przybilski unterschiedlich geformte Materialien, die in Form und Farbigkeit im Raum schwebend kleine Geschichten erzählen, ist es bei Barbara Seidl-Lampa eine naturbezogene Malerei, die in Demut vor der Natur deren Großartigkeit beschreibt und uns hineinführt in deren Vielfalt des Schönen. Eine wahrlich sehenswerte Symbiose zweier künstlerischer Ausdrucksmittel, die man sich nicht entgehen lassen sollte.“

1952 geboren, absolvierte Christine Przybilski nach Abitur und Goldschmiedelehre ein Kunststudium in Heiligendamm erfolgreich mit dem Diplomabschluss. Während vertiefender und anregender Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im damaligen Kreismuseum Senftenberg konnte ein Werkstattatelier aufgebaut und seit 1981 freischaffend in Senftenberg und Laubusch gearbeitet werden.

Seit 1981 war sie Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR, seit 1990 im Bund Bildender Künstler; seit Gründung der Gedok (Vereinigung der Künstlerinnen im deutschsprachigen Raum) in Brandenburg auch deren Mitglied. Sie beteiligte sich an vielseitigen nationalen und internationalen Ausstellungen und Wettbewerben. 2007 war sie Gründungsmitglied des Kreis 07.

Themen ihrer künstlerischen Arbeit sind die Beziehungen und Verflechtungen von Menschen in ihrer Umgebung. Quellen sind Natur und Kultur, Philosophie und Literatur. Ein Anliegen ist es ihr, Schönheit und Liebe in und zu Allem zu suchen und nahe zu bringen. Anlass zur Beteiligung an dieser Ausstellung mit Barbara Seidl-Lampa ist der gemeinsame Wunsch: „Wir sollten das Staunen und Wundern nicht verlernen!“

1952 in Ruhland geboren, absolvierte Barbara Seidl-Lampa nach dem Abitur ein Pädagogikstudium. Schon damals waren ihr die Natur und das Malen und Zeichnen wesentliche Lebensinhalte. Die Beteiligung am Mal- und Grafikzirkel im damaligen VEB Synthesewerk Schwarzheide unter der Leitung des Malers und Philosophen Dietmar Hommel, wie auch weitere Kurse (Aktmalerei, Großplastik u. Ä.), führten allmählich zu einem eigenen Arbeitsstil. Vor allem die gemeinsame Zeit mit Gerhart Lampa (Maler & Grafiker, 1940 – 2010) war für ihren künstlerischen Werdegang prägend.

Barbara Seidl-Lampa ist ebenfalls Gründungsmitglied der Künstlergemeinschaft Kreis 07 und war von 2013 bis 2019 Vorsitzende des Kunstvereins Pro Ars Lausitz e. V. – seitdem für Kunst- und Ausstellungskoordination im Verein zuständig.

Anders als mit einem Studium hat sich Barbara Seidl-Lampa ihren künstlerischen Weg autodidaktisch erarbeitet. Ihre Methoden sind vielseitig – Keramik, Malerei, aber auch Kollagen und Arbeit mit Naturmaterialien kommen zu Anwendung. Wie ein roter Faden zieht sich ihre Beziehung zur Natur durch all ihre Arbeiten. Sie treibt die Frage um, was der Mensch verliert, wenn er so weitermacht, wieviel geht verloren. Ihr Anliegen ist es, mit ihren Mitteln die Schönheit und Verletzlichkeit der Natur mit all ihren Lebensformen und Facetten zu zeigen.

Mit mehr als 300 Gedichten bringt sie ihre Sorge, ihre Freude und Hoffnung auch in verdichteten Worten zum Ausdruck. So auch die Vorfreude auf den Sommer, auf all das Schöne, was wir – hoffentlich – erleben werden. Aus einem Gedicht entstammt dann auch passend der Titel der Ausstellung: Entfalte die Schwingen dem Sommer zu

PIROL

Schon da – der Pirol!

Viel zu früh!

Pfingstvogel – bringt er schon den Sommer?

Gelb-grün gefiedert zerfließt er

im Maigrün des Blattwerkgeästs

und wohl

mir mein Herz schlägt

und lässt

meine Seele ein Sommerlied singen.

Entfalte die Schwingen dem Sommer zu

schöner Pfingstvogel – du

Die Ausstellung „Entfalte die Schwingen dem Sommer zu“ können sich Mieter und Kunstinteressierte kostenfrei bis Ende September zu unseren Servicezeiten im Geschäftshaus der KWG anschauen.